Magazin_SKS-1-2023

„Klimafreundlicher Neubau“ im Förderfokus

Gute Stimmung in der deutschen SHK-Branche

M arkt und U nternehmen

mit der „digitalBAU“ eine eigene Veranstaltung zu diesem Thema initiiert. Das wird in diesem Jahr mit der „digitalBAU conference & networking 2023“ in München fortgesetzt. Und im Februar 2024 soll die 2. Ausgabe der „digitalBAU“ in Köln wieder Einblicke in die neusten Lösungsansätze der Bauindustrie geben. Das bedeutet, dass diejenige, die sich für digitale Transfor mation interessieren, zwei separate Termine wahrnehmen. Warum integriert man diese Themen nicht in die BAU 2023, wo sowieso alle, die es angeht, präsent sind? Der Sachverhalt ist ein anderer. Der Bereich BAU-IT ist schon seit längerem in den Messeauftritt BAU München integriert. Wir mussten jedoch feststellen, dass der Bereich IT im Lebenszyklus der Informationen in den letzten Jahren extrem beschleunigte. Daher sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass der Bereich digitalBAU abweichend vom 2-Jahres-Rhythmus der BAU in einer jährlichen Messe stattfinden muss. Dies ist der Grund, warum wir in Köln die digitalBAUals eigene Veranstaltung initiiert haben. Das ändert nichts daran, dass in den Jahren, in denen die BAU stattfindet, die BAU IT fester Bestandteil der Messe bleibt. Wir sind uns bewusst, dass dieses Thema von den Fachbesuchern als Teil der BAU-Information zunehmend gefordert und aufgerufen wird. Zum Schluss noch die Bitte, einen Blick in die sprichwörtliche Glaskugel zu werfen. Das IFO-Institut wagte immerhin die Vorhersage, dass es 2024 wieder aufwärts geht. Wie schät zen Sie die Lage ein, auch aus Ihrer Sichtweise als Industrie vertreter, respektive als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Steinzeug Cremer & Breuer AG? Nachmeiner Einschätzung ist dasGlas der besagtenGlaskugel noch ziemlich trüb. Denn auf dem Weg zurück auf die Erfolgsspur fehlen demBaugewerbe seitens der Politik noch wichtige Lösungsbau steine, die den Mut und Optimismus belohnen, der bis heute von der Industrie gezeigt wurde. 2019 schien es, die Politik hätte die Zeichen der Zeit erkannt. Auf der Agenda standen Planungsbeschleunigung, Baukostensenkung, Deregulierung und Förderung des sozialen Wohnungsbaus. Heute erhöhen sich diese Ziele um Nachhaltigkeit und Wiederverwendung von Baustoffen, dabei stehen Teile der alten Themen von vor drei Jahren immer noch ungeklärt imRaum. Dennoch sehe ich gute Chancen, dass die Ifo-Prognose wahr werden kann.

Klimaneutralität, Kosteneffizienz, Komfort und Energieersparnis geprägt ist, muss zwangsläufig in bauliche Innovationen und smarte Technologien investiert werden. Energieeffizienz ist in letzter Zeit in die Diskussion geraten. Nicht jedes hochgelobte Passivhaus ist energieeffizient. Dennoch bleibt Energieeffizienz natürlich im Fokus. Neben Niedrigenergie- und Passivhaus gibt es so genannte Plusener giehäuser, die mehr Energie herstellen, als für den Eigenbedarf erforderlich. Hier gibt es aber noch viel Entwicklungsbedarf, zum Beispiel in Energiespeicher, Wärmedämmung und allem was dazu gehört. Die Aufgabe einer Messe wie die BAU ist es letztlich, hier den Stand der Technik öffentlich zu machen. Klima-Aktivisten dürften sich wohl kaum vor dem Messege lände festkleben, dennoch darf das Thema Klimaschutz nicht außer Acht gelassen werden. Bei den vergangenen Messe Veranstaltungen dominierte der Drang der Aussteller eher zur optimalen Selbstdarstellung. Müsste sich diesbezüglich etwas ändern? Das wird es auf jeden Fall! Viele Aussteller haben in neue Strategien für den Klimaschutz investiert. Dem gibt der Messe Veranstalter erstmals eine adäquate Plattform: den „Innovation Hub“. Hier soll sich alles um Recycling, Urban Mining und innovative Bauprozesse drehen. Dazu gehört auch „Modulares Bauen“, lange Zeit ein Stiefkind speziell im Wohnungsbau, assoziiert mit eintönigen Standardlösungen. Heute gehören modulare Bauteile zu den Trendthemen und Lösungsbringern für nachhaltiges Bauen. Auch hier soll der „Innovation Hub“ ein deutliches Zeichen setzen. Seitdem böse Zungen nachdringlich behaupten, Deutschland habe die Digitalisierung verschlafen, avancierte der Begriff „digitale Transformation“ in der Bauindustrie zum Mode wort, obwohl gefühlt nur wenige so genau wissen, worum es dabei auf der Baustelle eigentlich geht. Verspricht die Messe Aufklärung? Immer, wenn es umRessourcen und Recycling geht, darf dieser Bereich nicht fehlen. Im Baubereich spielt er in der Tat eine Haupt rolle. Aus diesem Grund hat die Messe München vor drei Jahren

die Bauantrags- und -genehmigungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die geplanten 45 000 neuen mietpreisgebun denen Wohnungen, die bis 2027 in NRW entstehen sollen, seien nicht ausreichend. Zwar stelle NRW mit seinem Wohnraumförderpro gramm für dieses Jahr insgesamt 1,6 Milliarden Euro bereit, aber „damit das Geld auch abgerufen wird, brauchen wir aber bundesweit attraktivere Förderanreize und Zuschüsse, die über die bisherige Förderkulisse hinausgehen“, so der NRW-Kammerpräsident.  „Kli mafreundlicher Neubau“ im Förderfokus  Das Bundesbauministerium unterstützt den klimafreundlichen Neubau von Gebäuden mit einer neuen Förderung, die ab 1. März 2023 startet. Erstmals wird dabei der ganze Lebenszyklus eines Gebäudes in den Blick genommen, vom Bau über den Betrieb bis zum potenziellen Rückbau in ferner Zukunft. Die Gebäude sollen sich durch geringe Treib hausgas-Emissionen im Lebenszyklus, hohe Energieeffizienz, niedrige Betriebskosten und einen hohen Anteil erneuerbarer Energien für die Erzeugung von Wärme und Strom auszeichnen. Damit leistet diese Förderung einen Beitrag für den Klimaschutz und für die Einhal tung der nationalen Klimaziele. Mit diesem jährlich 750 Millionen Euro schweren Förderprogramm werde ausschließlich der klimafreund liche Neubau gefördert, betont Bundesbauministerin Klara Geywitz. Jeder könne die KfW-geförderte Zinsverbilligung beantragen. Das Förderprogramm sei Teil eines sozialen und klimafreundlichen Bauförderprogramms der Bundesregierung, so die Ministerin.  Gute Stimmung in der deutschen SHK-Branche  Das Geschäftsklima in der Haus- und Gebäudetechnik liegt trotz großer Unsicherheiten im Marktumfeld auch im 4. Quartal 2022 mit +26 im positiven Bereich (Vgl.: Q3_2022: + 25). Das ist die Erkenntnis des SHK Konjunkturbarometers, das jetzt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie (VdZ) veröffentlicht haben. Danach hat sich das Geschäftsklima nach einem Rückgang zu Jahresbeginn im 4. Quartal 2022 wieder stabilisiert und liegt auf dem Niveau des Vorquartals. Zwar hat sich die Bewertung der aktuellen Geschäftslage im 4. Quartal 2022 um 10 Punkte verschlechtert, gleichzeitig hat sich aber die Bewertung der Erwartungen an das nächste Quartal um +12 Punkte verbessert.

47

steinkeramiksanitaer.de I. Quartal 2023

Made with FlippingBook Digital Proposal Maker