Magazin_SKS-1-2023
Weniger Neubauten und mehr Rückenwind
Zweites Produktionswerk für Bauelement Neue Messe-Öffnungszeiten
M arkt und U nternehmen
Konjunktur-Aussichten:
Weniger Neubauten und stärkerer Rückenwind
Im Rahmen der Vorpressekonferenz zur im April stattfindenden BAU 2023 wagte das Ifo Institut einen Ausblick auf nahe Branchenzukunft. Nach der Euphorie der vergangenen Jahre waren die Sorgenfalten nicht übersehbar. Danach steht die Baubranche „dank“ gestiegener Bauzinsen, hoher Realisierungskosten und wirtschaftlicher Abkühlung vor zahlreichen Herausforderungen.
D ie Frage, wie sich die Situation für Hersteller und Anbieter von Materialien und Systemen im Baubereich mittelfristig weiterentwickelt, versuchte Ludwig Dorffmeister, Fachreferent für Bau- und Immobilienforschung, anhand einer europäischen Marktanalyse, an der das Ifo-Instituts beteiligt war, zu beantworten. Nach den kräftigen Zuwäch sen in den Jahren 2021 und 2022 (+5,8 Prozent und +3 Prozent) bleibt der europäische Bausektor wohl von einem erneuten Rückgang ver schont. Aus Ifo-Sicht soll der Markt 2023 und 2024 stagniert und 2025 mit gut einem Prozent nur langsam wieder wachsen. Zu den Impulsgebern zählen dabei die staatlichen Modernisierungshilfen im Hochbau, teils beträchtliche Investitionsbedarfe im Wohnungs- und Infrastruktursektor sowie die ab 2024 wieder deutlich positiveren wirtschaftlichen Aussichten. „Der europäische Bausektor profitiert vor allem von der steigenden Baunachfrage in Frankreich, Spanien und Großbritannien. Dort liegen die Zuwächse zwischen zweieinhalb und knapp sieben Prozent. Insge samt könnte der Markt bis 2025 um rund 26 Milliarden Euro wachsen,“ so Ludwig Dorffmeister. Nach zwei verhaltenen Jahren dürfte die deutsche Bauleistung 2023 allenfalls schwach zu nehmen, wobei der Nichtwohnhochbau nach der
zurückliegenden Marktkorrektur im laufenden Jahr voraussichtlich keine Einbußenmehr verzeichnen wer de. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung und nach dem „Verdauen“ des Inflationsschocks könnten der gewerbliche sowie der öffentlicheHochbau spätestens 2024 wieder zulegen. Für 2025 prognostiziert die Ifo-Analyse, dass der Umfang der Baumaßnahmen an neuen und bestehenden Nichtwohngebäuden hierzulande um rund ein Prozent größer sein wird als 2022. Auch der Tiefbausektor wird angesichts des teilweise immensen Investitionsbedarfs ab 2024 wieder Fahrt aufnehmen und bis 2025 um insgesamt 2 Prozent wachsen. Dass der deutscheBausektor imZeitraum2021bis 2025 nur stagnieren wird, liegt am baldigen Auslaufen der langjährigenAufwärtsentwicklung imWohnungsbau. Der große Bauüberhang und die langen Projektreali sierungszeiten werden den Neubaumarkt zwar vorerst stabilisieren, ab 2024 erwartet das Ifo-Institut, dass die Folgen der großen Zurückhaltung aufseiten der Projekt entwickler, „Häuslebauer“ undWohnungsunternehmen aber immer stärker durchschlagenwerden. Entsprechend pessimistisch ist Prognose: „Für das laufende Jahr ist im Wohnungssektor, der ja auch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden umfasst, noch ein kleines Plus denkbar. Danach geht es bergab.“ Rückgang des Wohnungsneubaus in Deutschland
Europäischer Bausektor stagniert vorerst
Deutsche Baubranche verspürt weiter Gegenwind
ý Trotz des leichten Rückgangs liegt die Bewertung der aktuellen Geschäftslage durch die Unternehmen mit +46 klar im positiven Bereich. Für die Erwartungen an das nächste Quartal ergibt sich ein leicht positiver Saldo von +6. Zweites Produktionswerk für Bauelemente Die Kemmlit-Bauelemente GmbH baut an ihrem Firmenstandort südlich von Tübingen ein zweites Produkti onswerk und setzt dabei voll auf erneuerbare Energien. Mitte Januar 2023 wurde der Hallenneubau mit dem symbolischen Spa tenstich auf den Weg gebracht. Alleine in den vergangenen sechs Jahren konnte der schwäbische Mittelständler seinen Umsatz von 25 auf über 50 Mio. Euro verdoppeln, begründet Kemmlit-Geschäftsführer Markus Reisch die Investitionsentscheidung. Die Bau maßnahme stelle die bislang umfangreichste Investition in der Firmengeschichte seit der Ansiedlung in Dußlingen bei Tübingen vor 43 Jahren dar. Der Neubau werde mit erneuerbaren Energien für Strom und Wärme nahezu komplett eigenversorgt betrieben. Für Wärme soll eine Hackschnitzelheizung sorgen, die Holzreste aus der Produktion verfeuern wird. Die Inbetriebnahme ist zum Jah resende 2023 geplant. Neue Messe-Öffnungszeiten Die SHK ESSEN kehrt zurück zu ihrem Frühjahrstermin: Vom 19. bis zum 22. März 2024 wird die Fachmesse für Sanitär, Heizung, Klima und digitales Gebäudemanagement zum ersten Treffpunkt des Jahres für alle SHK-Profis. Zuletzt hatte sie aufgrund der Corona-Pandemie einmalig im September stattgefunden. Eine Veränderung gibt es auch bei den Öffnungszeiten: In Abstimmung mit den Partnern und dem Fachbeirat öffnet die kommende Messe von Diens tag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr. Am Freitag ist die Messe von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Das beschloss der Beirat der SHK ESSEN, der kürzlich unter Vorsitz von Andreas Lücke, Senior Expert im Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), getagt hat. WorkBox Tour wird fortgesetzt Innovationen und ein Mix aus praktischen Vorführungen und multimedialer Erlebniswelt standen auf dem Programm der „Schlüter-WorkBox on Tour“. Besucherinnen und Besuchern aus Handwerk, Handel und Planung konnten
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steinkeramiksanitaer.de I. Quartal 2023
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