Magazin_SKS-1-2023
Messe-Neustart trotz Pandemie und Krisenstimmung
Deutscher Bauchemiehersteller investiert in China Umweltmanagement nach ISO 14001 KfW-Förderprogramm nicht ausreichend
M arkt und U nternehmen
Interview:
Messe-Neustart trotz Pandemie und Krisenstimmung
Nach gut drei „Dürrejahren“ (inklusive einer Hybrid-Veranstaltung 2021 als Notausgabe) startet die Münchener Messe BAU in diesem Jahr wieder durch, zwar nicht auf ihrem Stamm-Termin im Januar, sondern im eher frühlinghaften April (17. bis 22. April 2023). Dafür soll das Münchener Messegelände nach Auskunft des Veranstalters aber wieder weitgehend ausgebucht sein. Wir sprachen mit dem Vorsitzenden des Ausstellerbeirats der BAU und Vorstand der Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG, Dieter Schäfer, über die Erwartungen an diese Messe.
Herr Schäfer, Corona-Pandemie, Ukraine Krieg, Energiekrise: Die vergangenen Jahre haben Wirtschaft und Unternehmen viel abverlangt. Und damit nicht genug: Facharbeitermangel, Materi albeschaffung und Baustoffpreise kommen nach wie on top. Und was die Zukunft noch bringt, ist offen. Das scheint die Baustoffindustrie nicht abzuschrecken und investiert wieder in eine um fangreiche Messebeteiligung. Wie sinnvoll ist in diesen Zeiten eine solche Investition? Richtig ist, dass nicht nur wegen der explodier
ten Energiepreise und steigenden Zinsen 2023 allen Prognosen zur Folge noch kein Ausweg aus der Wirt schaftskrise zu erwarten ist. Voller Sorge schaut nicht nur die Politik weiterhin nach Russland und auch China gibt Anlass zur Sorge. Mitte Januar 2023 hat dort das „Jahr des Hasen“ begonnen. Der Hase steht symbolisch für Geschwindigkeit, Beweglichkeit und die Fähigkeit, sich an verschiedene Umstände anpassen zu können. Ein gutes Vorzeichen für viele Unternehmen, die sich seine Tugenden in diesen volatilen Zeiten bereits zu eigen gemacht haben. Sie sind das Wagnis schon im vergangenen Jahr eingegangen, trotz andauernder Krisenzeiten zu investieren: in Veränderung, in nach haltige Strategien und neue Produktentwicklungen. Das werden wichtige Themen auf dem Münchener Messegelände sein. Nicht nur weltweite Krisen drücken auf die Stim mung bauwilliger Bundesbürger, auch teureres Baugeld lässt bei vielen den Traum von den eige nen vier Wänden platzen. Richtig ist: Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen Regionen nach wie vor Mangelware. Deshalb gilt es, aus der Not eine Tugend zu machen und neue Wohnkonzepte zu entwickeln. Von Micro-Wohnen bis zu kollaborativen Lebensformen: Wenn über alle Generationen hinweg Wohnen durch Ansprüche an
Neue Produktentwicklungen als Ergebnis der Krisenbewältigung werden ein wichtiges Thema der Messe sein D ieter S chäfer , CEO D eutstche S teinzeug
Foto: Deutsche Steinzeug/Fotobonn
... was sonst noch von Interesse war Deutscher Bauchemiehersteller investiert in China Die Ardex-Gruppe mit Hauptsitz in Witten hat Score Tech Mortars, einem führenden Hersteller von Bauchemikalien für den Markt in Hongkong und Macau übernommen. Damit wolle man seine Marktposition in Hongkong weiter stärken. Score Tech Mortars wurde 1999 gegründet und ist ein Hersteller von Trockenmörtelprodukten für den öf fentlichen Wohnungsbau, für öffentliche Gebäude und den Infrastruktursektor. Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst Putze, Fliesenkleber, schwundfreie Fugenmörtel und Abdichtungen sowie Produkte für die Betonsanierung. Mit der neuen Produktionsstätte in der Provinz Guangdong in China sei Score Tech Mortars ideal positioniert, um vom künftigen Wachstum der Great Bay Area zu profitieren. Umweltmanagement nach ISO 14001 Armaturenhersteller Dornbracht hat die Neuzertifizierung der Norm ISO 14001 erfolgreich abgeschlossen. Das sei der Beleg für sein aktives Engagement für Umwelt und Natur, so Stefan Gesing, CEO der Dornbracht AG & Co. KG. Dieses spiegelt sich unter anderem in einer sauberen, ressourcenschonenden Produktion wider: So wurde der CO 2 -Ausstoß am Standort in Iserlohn jährlich um 16 Prozent reduziert. Überschüssige Materialen werden über ein Abfallma nagement-System zu 96 Prozent wiederverwertet. Darüber hinaus stammt der gesamte Strom aus Erneuerbare-Energie-Anlagen. Die DIN EN ISO 14001 ist eine seit 1996 geltende Norm der International Organization for Standardization, die die weltweite Standardi sierung von Umweltmanagement-Systemen fördert. Für eine Zertifizierung müssen Unternehmen beispielsweise eine eigene Umweltpo litik entwickeln, bestehende Prozesse optimieren und Umweltziele festlegen sowie deren Umsetzung vorantreiben. KfW-Förderpro gramm nicht ausreichend Mit deutlicher Kritik reagierte Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen auf die der angekündigten KfW-Förderung für den Wohnungsbau. Mit einer Fördersumme von 750 Mio. Euro reicht das Programm bun desweit gerade einmal für rund 5 000 Wohneinheiten, so Uhing. An die nordrhein-westfälische Landesregierung richtetet er den Appell,
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