Magazin_SKS-1-2023

Baukunstarchivs wird digital

Kürzer oder kälter? Deutschland imKrisen-Duschmodus

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Baukunstarchiv wird digital Ob der Nachlass von Architekt Werner Ruhnau, des Trag werksplaners Stefan Polónyi oder der Innenarchitektin Ellen Birkelbach, das Bundesprogramm „WissensWandel“ hat die Digitalisierung wichtiger Bestände der Sammlung des Bau kunstarchivs NRW in Dortmund mit 296 000 Euro gefördert. Die Arbeiten konnten deshalb jetzt abgeschlossen werden. Bis zum Jahresende 2022 wurden im Rahmen des Pro gramms „Neustart Kultur“ rund 34 000 Dias aus herausra genden Archivbeständen wie dem des Architekten Werner Ruhnau sowie mikroverfilmte Planzeichnungen und Fotos aus dem Bestand des Tragwerksplaners Stefan Polónyi dauerhaft digital gesichert. Dadurch wird es bald möglich sein, das Material in einer Auswahl auch über die Homepage des Archivs zu recherchieren, so die Architektenkammer NRW. Wolfgang Sonne, wissenschaftlicher Leiter des 2018 am Dortmunder Ostwall eröffneten Baukunstarchivs NRW

und Professor an der TU Dortmund, ist sicher, dass man dank dieses digitalen Entwicklungsschub als junges Haus enorm profitieren wird, gerade mit Blick auf die Zugäng lichkeit. In den Genuss der Förderung kamen vor allem stark nachgefragte Bestände der Sammlung. Das erste Projekt befasste sich mit dem „Tragwerksplaner Stefan Polónyi (1930-2021). Mit dem Förderprogramm „WissensWandel“ hat der Deut sche Bibliotheksverband (dbv) zahlreiche Bibliotheken und Archive beim digitalen Wandel unterstützt. Das von November 2020 bis Dezember 2022 laufende Programm ist Teil des Rettungs- und Zukunftsprogramms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Insgesamt sind Fördermittel für 751 Projekte in Höhe von rund 26,3 Millionen Euro geflossen, darunter zwei des Baukunstarchivs NRW.

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Kürzer oder kälter? Deutschland im Krisen-Duschmodus Energiesparen ist nach wie vor das Gebot der Stunde, auch wenn der ganz große Hype inzwischen weitgehend einer Normalität gewichen ist. Wie es in deutschen Duschkabinen angesichts der überbor dender Energiespar-Apelle zugeht, wollte die Hansgrohe Group wissen und beauftragte dieMarktforscher von YouGov mit einer repräsentativen Umfrage bei 3 442 duschwilligen deutschen Reinlichkeits-Fans.

Danach sind 45 Prozent der Deutschen bereit, beim Duschen Energie zu sparen. Dafür würden 69 Prozent kürzer duschen, aber nur 32 Prozent die Temperatur reduzieren. Das Wasser abzustellen, während Shampoo, Duschgel und Co. imEinsatz sind, hätte eigentlich auch schon vor der Energiekrise ins Pflichtenheft der Duschagenda gehört. Jetzt geben immerhin 44 Prozent an, das als Beitrag zur Krisenbewältigung zu tun. Nicht selbstverständlich ist die Erkenntnis, dass besonders die jüngere Generation ihr Duschverhalten an die Energiekrise anzupassen bereit sind, nämlich 53 Prozent der 18- bis 24-Jäh rigen. Schlusslicht imBundesländervergleich ist Mecklenburg Vorpommern (33 Prozent). Auch die Hauptstädter haben eine geringere Bereitschaft, kürzer und/oder kälter zu duschen (Berlin: 40 Prozent). Auch eine Erkenntnis, die älter ist als die Energiekrise: Mit einen dickeren Pullover Heizkosten zu sparen. So scheint vielen von uns eine kühlere Wohnung erträglicher als eine kalte Dusche. Das haben zumindest 50 Prozent der Befragten den Markt forschern gegenüber geäußert. Nur 29 Prozent würden lieber am Temperaturregler der Duscharmatur drehen. Und noch ein Ergebnis zum Thema Wassersparen: Lieber ein schmutziges

Auto als ungeduscht das Haus zu verlassen. BeidrohendefaktischerWasserknappheitwieimtrockenenSom mer 2022 würden 71 Prozent der Deutschen auch ihre Dusch häufigkeit reduzieren. Und für immerhin fast die Hälfte (48 Pro zent) aller Deutschen wäre die Katzenwäschemit demWasch Duschen. Da scheinen offensichtlich Winfried Kretschmanns Waschlappen-Empfehlungen, mit denen er im Sommer 2022 Lacher und Kritik erntete, doch auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Eine besonders hohe Akzeptanz hat der Waschlap pen laut YouGov übrigens bei den über 45-Jährigen sowie in Rheinland-Pfalz und Berlin. Dazu passt auch die Feststellung, dass sich allen voran die Menschen in Kretschmanns Heimat Ländle Baden-Württemberg für ihren Wasserverbrauch beim Duschen interessieren, nämlich 55 Prozent. Zwar wird der Markt aktuell mit Zubehörteilen undWasser- und Energiesparmodellen überschwemmt, die den Wasserver brauch der Dusche reduzieren sollen. Lediglich 21 Prozent der Deutschen planen jedoch, ihren Duschkopf entsprechend aufzurüsten. Duschen, heizen oder Auto waschen? l appen e i ne Alternative zum

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Die Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 3 442 Personen zwischen dem 12. und 20. Oktober 2022 teil nahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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