Magazin_SKS-1-2023

Sichere Abdichtung auch jenseits der Norm

T echnik und S ysteme

Sichere Abdichtung auch jenseits der Norm

Der 370 m² große Löschwasserbehälter in Burgbern heim hatte eine Füllhöhe von 11,5 Metern.

Manchmal sind die baulichen Herausforderungen anspruchsvoll, sowohl in der Ausführung als auch bei der Suche nach der passenden Lösung. Gerade bei Wasserbehältern über zehn Metern gibt es einige Dinge bei der Planung zu beachten. Besonders, wenn die Anforderungen über die bekannte Norm DIN 18535 und „Prüfgrundsätzen für starre und flexible mineralische Dichtungsschlämmen sowie flexible polymermodifizierte Dickbeschichtungen für die Abdichtung von Bauwerken“ hinaus geht.

W orauf es ankommt, zeigen zwei Objekte, bei denen es nicht nur auf die langanhaltende Dichtfunktion ankommt, sondern auch wegen der großen Fläche auf eine rationelle Verarbeitbarkeit. In beiden Fällen war eine reaktive mineralische Dickbe schichtung das Produkt der Wahl, das für den Einsatz in Wasserbehältern bis 25 Meter geprüft ist und somit den Standard mit bis zu zehn Meter deutlich erfüllt. Objekt Nummer 1 war ein Sprinklerbehälter im oberfränkischen Marktredwitz, der mit einer Fläche von 70 Quadratmeter zwar nicht außergewöhnlich groß war, aber mit seinen Abmessungen von 18,5MeternDurchmes ser und einer Höhe von 5 Meter durchaus seine Tücken hatte. Der Behälter aus Stahlbeton musste saniert werden. Besonders der Wandsockel war in die Jahre gekommen und mehrfach gerissen. Nach einer Bestandsaufnahme wurde die passende Systemlösung auf der Basis der mineralischen Bauwerksab dichtung „Aquafin-RB400“ (vonSchomberg) ausgearbeitet. Aus organisatorischenGründenwurdenhier alleMaterialien händisch verarbeitet. Die Fläche von 70 Quadratmetern wurde von fünf Arbeitskräften innerhalb von drei Tagen abgedichtet, so dass derWasserbehälter in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder in Betrieb genommen werden konnte. Im Gegensatz dazu wurde bei dem zweiten Objekt die maschinelle Verarbeitung der Abdichtung gewählt. Im bayerischen Burgbernheim war ein Löschwasserbehälter in die Jahre gekommen. Unzählige Risse machten den 370Quadratmeter großenWasserbehälter aus Stahlbeton

unbenutzbar. Die Bestandsaufnahme ergab hier, dass ein Verfahren wie die Auffüllung über Injektagen nicht ans Ziel führen würden, um die Vielzahl an Kleinrissen erfolgsversprechend abzudichten. Also entschied man sich auch hier für einemineralische Abdichtung, wobei in diesemFall einMaschinenein satz angeraten war, was die Sanierungszeit inklusive Einweisung und Rüstzeit auf nur einen Tag verkürzte, so dass bereits nach zwei Tagen der Betrieb des Löschwasserbehälters wieder aufgenommen konnte. Eine zusätzliche Herausforderung war bei diesem Objekt die Füllhö he, die mit 11,5 Meter die von der DIN 18535 abgedeckte Höhe von zehn Metern deutlich überschritt. Insofern musste die Ausführung auf der Basis einer Sondervereinbarung erfolgen, was für die Auftraggeber kein Problem war, denn Detmolder Baustoffhersteller Schomburg hatte nachweislich die hier eingesetzte mineralische Abdichtung in verschiedenen, auch kritischen

Situationen inder hauseigenen Entwicklungsabteilung einge hend getestet. FürNihat Karatay, tech nischer Vertrieb bei Schom burg für den Großraum Würzburg und Nürnberg, waren die besonderen He rausforderungen, dass es sich in beiden Fällen um zeitkritische Objekte handelt, da die Ausfallzeit so gering wie möglich gehalten wer den musste. Darüber erfor derte die feuchte und kühle Umgebung zwingend einen schnellen und zuverlässigen Erhärtungsprozess der Ab dichtung gewährleistet.

Vogelperspektive – das Innere des Löschwasserbehälters von oben.

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Fotos: Schomburg

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