SKS-6-2022 Flippingbook
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2022
Wannen-Komfort für kleine und große Bäder
Ausgabe 6 – November / Dezember 2022 35. Jahrgang G10425
Dass freistehende Badewannen lediglich etwas für Salon große Badezimmer sind, war ein lange gepflegtes Vorurteil, das Sanitärher steller Kaldewei jetzt mit einer neu en Modellserie ad absurdum führt. Entworfen hat sie der Münchener Designer Stefan Diez (Seite 34).
Foto:Kaldewei
BIM-erfahrung 6 + Wohn-geBIrge 8 + Wohn-TurM 11 + STudenTenBude 14 + WohnlIcher aufSchWung 16 + Wc-updaTe 24 + groSSe forMaTe 27 + JugendSTIl SanIerung 30 + alpIne SanIerung 32 + STIMMungSBIlder 46
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M eine M einung
Das Warten auf den Handwerker
Womöglich ist ein Zitat, das ich gefunden habe, zwar nicht repräsentativ, aber aufschlussreich. Auf die Frage, was gegen das Handwerk spricht, kam nämlich die Antwort „Mei ne Akademikereltern“. Tatsache aber dürfte sein, dass das Handwerk selbst viele Chancen verschlafen hat. In den Verbänden sonnten sich die Verantwortlichen in ihrem Funktionärs-Alltag und ha ben der Industrie die Initiative überlassen. Typisches Beispiel für mich ist das ehrgeizige Bestreben der Fliesenleger-Lobby, diesen Beruf mit der Meisterpflicht zu krönen. Das allein aber lockt keinen Daten-Junkie vom Smartphone oder Tablet, wenn nicht gleichzeitig an den Grundfesten des Berufs-Image gerüt telt wird. Das der Industrie zu überlassen, deren ureigenstes Interesse ja ist, mit mehr Arbeitskräften vor allen Dingen mehr Produkte zu verkaufen, ist meiner Meinung nach keine nach haltige Idee. Wie man bei einigen Aktionen erlebt hat, ist man ja auch bereit zu helfen. Aber wenn danach alle Vorschläge in irgendwelchen Verbandsschubladen verschwinden, kann man das Nachwuchsproblem noch viele Jahre fortschreiben. Meiner Meinung nach wäre es aber aktuell mindestens ebenso wichtig, sich tatkräftig um den Facharbeitermangel zu kümmern. Denn den gibt es aktuell heute und könnte eine zusätzliche Gefahr für die Konjunktur werden. Insofern ist es wenig hilfreich, darauf zu warten, bis möglichweise viele Handwerks willige Jugendliche ihre Ausbildung beendet ha ben. Da hätte man sich sehr viel früher mit dem Nachwuch sproblem auseinandersetzen müssen. In diesem Sinne wünschen Verlag und Redaktion un seren Leserinnen und Lesern für die Tage des Jahreswechsels eine Problempause, schöne Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr. Bis dahin
Das Jahr 2022 ist so gut wie gelaufen. Zeit also, darüber nachzudenken, welche der zahllosen Probleme wir mit ins Jahr 2023 nehmen. Ich fürchte, es werden so gut wie alle sein. Sie an dieser Stelle aufzulisten, erscheint mir müßig. Eines der am wenigsten schmerzhaften Probleme, das wir zurück lassen können (zumindest aus meiner ganz persönlichen Sicht) hat etwas mit einem Fußball zu tun. Einige, die damit (viel) Geld verdienen, mögen das vielleicht anders sehen. Eine im allgemeinen Jammertal der übrigen Probleme eini germaßen gute Nachricht: Trotz rückläufiger statistischer Zahlen bleibt uns die Baukonjunktur treu. Das belegen auch die veröf fentlichten Umsatzzahlen der einschlägigen Industrie. Denn auch wenn es derzeit weniger Baugenehmigungen gibt, es bleibt genug zu tun auf dem Bau. Nachdem in den letzten Jahren lauthals ge klagt wurde: Zu viele Genehmigungen, zu wenig Fertigstellungen. Diesen Bauüberhang könnte man jetzt ja gut abarbeiten. Ja, wenn es da nicht das Problem mit den fehlenden Arbeitskräften geben würde. Das es in der Sanitärwirtschaft aktuell keine Wärmepumpen oder Photovoltaikelemente gibt: so weit, so schlecht. Aber wenn es sie denn gäbe, wer sollte sie dann einbauen? Laut Zentral verband des deutschen Handwerks (ZDH) fehlen heute 250 000 Fachkräfte, über alle Gewerke hinweg. Die Gründe dafür werden allerdings vielfältig und in der Presse und wohl auch in Talkshows wortreich (weil es ja auch viele Gründe gibt) diskutiert, aber eine Lösung ist nicht in Sichtweise. Es hat ganz sicher mit der Demogra phie zu tun. Immerhin erlaubte die Politik rüstigen Arbeitskräften, sich schon mit 63 Jahren aus dem Job zu verabschieden, was Bundeskanzler Scholz ja jetzt zu gern rückgängig machen möchte. Aber leider wohl zu spät. Denn diejenigen, die vorzeitig gehen, hinterlassen eine Lücke, die die Jugend nicht füllen mag. Also haben wir – Überraschung auch ein Nachwuchspro blem in nahezu allen Handwerksberufen, vor allem aber auf dem Bau. Die jungen Leute wollen lieber an einem Schreibtisch vor dem Computer hocken als sich die Hände schmutzig zu machen (oder womöglich sogar sehr früh aufzustehen). Bevor man auch hier wieder der Politik die Schuld gibt, die viel zu lange in der Bildungspolitik den Fokus auf eine Akademiker-Ausbildung gelegt hat, könnte der Griff an die eigene Nase durchaus hilfreich sein.
gkoehler@stein-keramik-sanitaer.de
Info-Serviceziffer [62202]
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steinkeramiksanitaer.de Oktober – november 2022
Aus dem Inhalt
P anorama a usde I nhalt
Objekte
Design
Technik
Interview
27 XXL-Formate:
Bildquellen siehe Beitrag
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32 Sanierungs-Konzept: Härtetest für hochal pine Terrassen
22 Kolumne: Die Bad-Themen der Zukunft
„Berglandschaft“: Gebaute Landschaft im Wandel des Lichts
Wenn keramische Flie sen erwachsen werden
Umnutzung: „FraUengeFängnis“ gewinnt nachhaltigkeitspreis (6) Digitalisierung: BiM UnD Die trügerische ZUneigUng (6) ausstellung: Digitale BeratUng Für Den galaBaU (7) henniger turm: wohnen & speisen üBer Den Dächern von FrankFUrt (12) wohnen: aBschieD voM klischee stUDentenBUDe (14) gallusviertel: aDlerwerke erleBen architektonischen aUFschwUng (16) sanierung: Fester BoDen Für traDitions-Universität (18) lässiger luxus: hotel Mit proMinenter vergangenheit (20) Update i: innovationen rUnD UM Das wc (24) Update ii: UpgraDe Für ein DenkMal geschüZtes therMalBaD (30) Badgestaltung: wannen-koMFort Für kleine UnD grosse BäDer (34) wahl-angebot: arMatUrenMit hyBriDer BeDienUng (36) analyse: krisenstiMMUng aUF DeUtschen BaUstellen? (46) Bilanz: Marktposition gegen Den trenD gestärkt (48) vorsorge: neUe strategie soll wettBewerBsFähigkeit stärken (46) service/iMpressUM/register (42–45) MEHR INHALT:
www.steinkeramiksanitaer.de/inhalte/ausgabe-62022
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steinkeramiksanitaer.de november -dezember 2022
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Weiter Weg zum zirkulären Bauwesen Wegweiser zu einem klimapositiven Gebäudebestand Körperreinigung am liebsten mit Wasser
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Weiter Weg zum zirkulären BauWesen Bauen mit nachhaltigem und nachwachsendem Material, Gewinnung von Baumaterial direkt aus Bestandsgebäuden, Recycling-System für eine Wiedereingliederung rückgebauter Rohstoffe in die Produktion: Diese und andere Ansätze zu einem zirkulären Bauwesen verlangen den Herstellern viel ab. Neben der Bereitschaft, zu experimentieren, erfordert es einen langen Atem und hohe Investitionen in die Veränderung der eigenen logistischen, betriebswirtschaftlichen und nicht zuletzt der Vermarktungs-Prozesse. Mut machen könnte den Herstellern immerhin das Vertrauen, dass die euro päische Architekturbranche offenbar in sie hegt: Das legt zumindest eine aktuelle Umfrage unter über 400 Architekten in Europa nahe. Doch mit dem in sie gesetzten Vertrauen wächst womöglich auch die Verantwortung beträchtlich, die damit der Industrie auferlegt wird. Zwei Drittel der Architekten sind der Meinung, dass die Hersteller der Baubranche eine Schlüsselposition haben, wenn es darum geht, das zirkuläre Bauen voranzutreiben. (Quelle: Bauinfoconsult) WegWeiser zu einem klimapositiven geBäudeBestand Der Bau- und Immobiliensektor steht vor einer gewaltigen Aufgabe: die Transformation des gesamten Gebäudebestands in Richtung Klimaneutralität. In ihrer neuesten Publikation „Wegweiser Klimapositiver Gebäudebestand“ benennt die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) konkrete Handlungsfelder sowie die wichtigsten Maßnah men, die diesen Wandel möglich machen sollen. Unternehmen, Kommunen, politische Entscheidungstragende und viele weitere Akteursgruppen finden darin Hinweise für konkretes Handeln und was sie priorisieren sollten. Die Veröf fentlichung steht unter dem Motto „Jetzt handeln, jetzt Hürden abbauen, jetzt zusammenarbeiten“ und ist kostenfrei online (www.dgnb.de/wegweiser) verfügbar oder in gedruckter Form erhältlich. körperreinigung am lieBsten mit Wasser Hygiene ist dem Menschen ein Grundbedürfnis, nicht nur in Zeiten einer Pandemie. Dabei spielt besonders Wasser eine zentrale Rolle. Auch bei der Toilettennutzung gewinnt es immer mehr an Bedeutung und zwar längst nicht nur für die WC-Spülung, wo nach immer sparsameren Lösungen gesucht wird. Erkennbar ist dies an einer zunehmenden Akzeptanz des Dusch-WCs. Zu diesen Ergebnissen kommt eine vom Sanitäranbieter Geberit in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage. Im Rahmen dieser Umfrage wurden 1 002 Personen zum Thema Hygiene befragt.
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„Frauengefängnis“ gewinnt Nachhaltigkeitspreis
BIM und die trügerische Zuneigung
P anorama
„Frauengefängnis“ gewinnt Nachhaltigkeitspreis
Der diesjährige Gewinner von Deutschlands renommiertem Architekturpreis für nachhaltige Gebäude ist das Hotel Wilmina in Berlin.
Elf Jahren dauerte die behutsame Transformation des geschichts trächtigen ehemaligen Frauengefäg
nisses mit dunkler Vergangenheit hin zum heutigen Hotel als Ort des Willkommens. Der historische Bestand ist allgegenwärtig, die Spuren der Vergangenheit an vielen Stellen zu erleben.
Fotos: Wilmina/Robert-Rieger
Gerichtsgebäude, ein Restaurant und ein exklusiv für Hotelgäste zugänglicher begrünter Innenhof, das „grüne Zimmer“. Mit minimalen Eingriffen haben Grüntuch Ernst Architekten BDA als Projektverantwortliche die positiven Eigenschaften der Substanz erhalten und wo nötig Be stehendes aufgewertet. So wurde aus den bedrückenden Räumlichkeiten eine einladende, freundliche Atmosphäre, ohne die Geschichte zu verschließen. Im Vergleich zu einem Neubau wurden beim Hotel Wilmina CO 2 -Emissionen, Bauschutt und Trans portemissionen signifikant reduziert. Zudem wurde ein konsequenter Lowtech-Ansatz mit minimalem Einsatz von technischer Gebäudeausrüstung verfolgt. Grüntuch Ernst Architekten setzten bei dem Projekt stattdessen auf die thermisch wirksame Masse der Bausubstanz, die die passive Regulierung der klimatischen Bedingungen möglich macht.
In der Umnutzung eines ehemaligen Frauengefäng nisses sah die Jury unter demVorsitz von DGNB Präsident Prof. Amandus Samsøe Sattler ein gutes Beispiel für die Nachverdichtung im Gebäudebestand bei gleichzeitig verantwortungsvollem Umgang mit einem schwierigen Erbe. Der gemeinsammit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) vergebene Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur feiert in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum. Zusammenmit dem zugehörigen Strafgericht wurde das Frauengefängnis 1896 von den Architekten Adolf Brückner und Eduard von Fürstenau gebaut und 1985 geschlossen. Inhaftiert waren darin mitunter Menschen, die sich dem Naziregime widersetzten. Heute gehört zu dieser Anlage neben den Hotelzimmern im früheren Frauengefängnis, der Kultur- und Veranstaltungsort „Amtsalon“ sowie eine Hotelrezeption im ehemaligen
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Auch dieMehrzahl der Akteure der Baubranche sind inzwischen von denVorteilen von BIM überzeugt. Das hat eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmen Bauinfoconsult ergeben. Allerdings würde es auch Fragen geben, so die Autoren. Bei einer telefonischen Befragung wurden 150 (mittel)große Architektur- und Ingenieurbüros sowie größere Bau- und Installationsbetriebe zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen zum Thema BIM gebeten. Danach sparen die Bauprofis, wenn es um eine allgemeine Einschätzung von BIM geht, nicht mit Lob. Im Vordergrund steht in den meisten Fällen die Effizienzsteigerung der Arbeitsabläufe, die mit der BIM-Methode einhergeht: Jeweils jeder Dritte berichtet aus eigener Erfahrung oder Building Information Modeling (oder kurz: BIM) ist längst kein Spezialbegriff aus der IT-Ecke mehr, sondern gehört in der deutschen Baubranche mittlerweile zu den anerkannten Bau- und Planungsmethoden. Selbst der Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung erwähnt BIM als eine Tech nologie, die es in Deutschland voranzubringen gelte. BIM und die trügerische Zuneigung
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Mehr Informationen und alle Adressen im Register ab Seite 44
Digitale Beratung für den Galabau
Anzeige Möller stonetec „Schutz und Pflegeerleichterung“ Leserbrief
P anorama
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glaubt vom Hörensagen, mit BIM werden die Bauausführung, Kalku lationen oder die Arbeitsvorbereitungen wesentlich effizienter. Auch die Zusammenarbeit im Projekt verlaufe durch BIM reibungsloser, so die Einschätzung. Bei den Bauprofis, die bereits selbst mit BIM arbeiten, berichtet sogar jedes zweite Unternehmen von diese Effizienzsteigerungen. Auch die Produktivität im Unternehmen würde nach Erfahrung jedes fünften BIM-Anwenders verbessert. Widersprüchlich ist allerdings, dass laut Studie nach wie vor nur jedes fünfte größere Planungs- oder Verarbeiterunternehmen BIM anwendet. Zudem werde aktuell nur ein einstelliger Prozentanteil an Projekten bzw. Umsatz der BIM-Verwender mit BIM-Projekten erwirtschaftet. Erfolgreiche Beratung trotz Fachkräftemangel will Metten Stein+Designmit einemdigitalen Beratungskonzept begeg nen. In Zusammenarbeit mit der „digital concepts for the future GmbH“ hat das Overather Unternehmen ein digitales Präsentations-Tool entwickelt, das eine zielgerichtete und erfolgreiche Beratung ermöglichen soll. Dieser „GaLaCube“ besteht imWesentlichen aus zwei hochwertigen 4K-Monitoren, über die hochauflösende Fotos von Pflastersteinen und Terrassenplatten im Originalformat und maßstabsgetreu zum einen in typischen Garten- und Einfahrtssituationen gezeigt werden und zum anderen über einen so genannten „Catwalk“, der für Interessierte den Spaziergang über die ausgelegte Fläche simuliert. Dabei können schnell Farben, Formate, Fugen und unterschied Digitale Beratung für den Galabau
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liche Verlegemöglichkeiten variiert werden. Das würde eine wesentlich bessere Vorstellung klei
ne Ausstellungsflächen oder einen Musterständer ermög lichen Für die gewünschte Haptik wird zudem jeder Stein in einem Regalsystem hinterlegt.
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I hre m eInung
anachronistischer Beitrag Renovierung als kreative Entdeckungsreise: Über die besondere Wohnung in einem Haus aus der Gründerzeit von Peter Ippolito, geschäftsführen der Gesellschafter des Architekturstudios Ippolito Fleitz Group, und sein Partner Stefan Gabel.
Bezugnehmend auf die Veröffentlichung Ihrer Zeitschrift für Architektur Keramik Design Technik, Ausgabe 5, Seiten 8 und 9, bin ich erstaunt, dass angesichts zunehmenden Artensterbens unter anderem ein Nashornkopf als Gestaltungselement und Teil einer „Collage mit charakteristisch kreativer Handschrift“ abgebildet wird. Meines Erachtens ist dies ein völlig anachronis tischer Beitrag, in einem Zuge mit Juan Carlos, dem spanischen Altkönig, auf kürzlich veranstalteter Elefantenjagd zu sehen. Traurig, dass es derartige Veröffentlichungen von SKS gibt und noch trauriger, dass Kollegen sich auf diese Art mit einem Sam melsurium kolonialer Vergangenheit darzustellen versuchen in völliger Ignoranz aktueller Thematik. Jörg Rapp, Rapp Architekten (per Email)
Info-Serviceziffer [62204]
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P raxis und P rojekte
AM RAND DES STADTZENTRUMS VON RENNES, DER HAUPTSTADT DER BRETAGNE, IST EINE NEUE IMPOSANTE „BERGLANDSCHAFT“ GEWACHSEN. WO DIE FLÜSSE îLLE UND VILLAINE ZUSAMMENFLIESSEN WIRD DAS UFER SEIT KURZEM GESäUMT VON ILOT DE L’OCTROI, EINEM Gebaute Landschaft im Wandel des Lichts
WOHNKOMPLEx, ENTWORFEN NACH RADIKALEN IDEEN DES NIEDERLäNDISCHE ARCHITEKTURBÜROS MVRDV, DAS BEREITS IM FRANZÖSISCHEN BOR DEAUx MIT DEM PROJEKT „ILOT QUEyRIES“ AUFSE HEN ERREGTE (WIR BERICHTETEN AUSFÜHRLICH IN DER AUSGABE 1. 2022 ).
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Gegenüber dem grünen schwimmenden Park des Jardin de la Confluence In Rennes erheben sich drei polygonal geschnitteneWohngebäude wie Felsformationen aus dem Naturraum. Ein Farbverlauf von Grau bis Weiß, die Textur von Matt bis glänzend, umhüllt das Projekt und gibt vom Boden aus eine Gipfelanmutung. Trotz genauem Hinsehen bleibt dieMaterialität der Architektur lange verborgen: Die keramische Hülle verändert ihr Erscheinungsbild bei jedem Wetterwechsel, reflektiert ihre Umgebung und das Licht. Eine Fassade für das Octroi, das sich aus der Sicht von Rennes als markante Landschaft zeigt. Das „Ilot de l’Octroi“ markiert sowohl den Endpunkt einer städtebaulichen Achse, die dem Zentrum von Rennes entspringt, als auch den Beginn der Innenstadt. Auf dem letzten innerstädtischem Naturraum geben drei Gebäude, entwickelt nach Passivhausstandard, 136 Wohnungen eine neue Adresse. „Im Rahmen der Stadter weiterung von Rennes haben wir ein Stadtgebiet entworfen, das mehr öffentlichen
Am Rand des Stadtzentrums von Rennes erheben sich dreiWohngebäude wie eine Felsformationen aus demNa turraum. Bei Einbruch der Dunkelheit sind die Fassaden beleuchtet und bilden eine neue nächtliche Silhouette.
Alle Fotos: © agrob-buchtal.de / Ossip Architectuurfotografie
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P raxis und P rojekte
Octroi ist einladend, mit der Lebensqualität eines Dorfes, in dem die Bewohner den vorhandenen Naturraum und das kulturelleWohnumfeld gemeinschaftlich erleben können.
Die Außenfassaden wölben sich und die Innenfas saden sind so geschnitten, dass sie möglichst viele Terrassen bieten.
In den Gebäuden sind Sozialwohnungen und Eigentumswoh nungen, große und kleinereWohnungen mit zwei- und drei fach orientierten Ausrichtungen konsequent durchmischt.
Die Hülle bietet verschiedene Arten von Außenräumen für dieWohnungen an:Wintergärten, Loggias, Balkone und großzügige Terrassen tragen auch funktional zur Beschattung, als Sichtschutz, Lärmschutz undWindschutz bei.
Zugang zur Natur, private Grünflächen und fantastische Aussichten bietet. Verdichtung funktioniert nur, wenn sie mit zusätzlichen Quali täten einhergeht, und das ist unser Ziel für diese Bewohner“, erklärt Nathalie de Vries, Partnerin im Büro MVRDV. Die Natur lädt sich bei Ilot de l’Octroi auf verschiede nen Ebenen ein. Sie zeigt sich in der Idee, anstelle kleinerer Einheiten ein zusammenhängendes definiertesGebäudevolumen indie urbane Umgebung einzuschreiben, wie in der vielseitigen Begrünung der stufen- und terrassenförmig angelegten Signalgebäude. Vertikale Öffnungen verstärken die entstehende Höhe und machen das Ensemble schon von weitem zum Blickfang. Erst die Vielzahl verti kal montierten keramischen Fassadenplatten vervollständigen das Wahrnehmung und Wirklichkeit
Gebäudekonzept. Aus der Entfernung entwickelt sich die Kubatur zum Bild einer imposanten Bergkette, die durchzogen scheint von Alpenwiesen und Gletscherfeldern. Die Außenfassaden wölben sich und die Innenfassaden sind so geschnitten, dass sie möglichst viele Terrassen bieten, die sich im Süden zum Fluss Vilaine, im Westen zur Landschaft und im Osten zur Stadt hin öffnen. machen die Keramikfliesen schlussendlich möglich, was MVRDV als Gesamtkonzept verfolgt: Die Identität der Architektur soll sich in die umgebende Landschaft einfügen. Den Kontext zu respektieren bedeutet, ihn als öffentlichen Raum zu strukturieren und ihn durch Gebäude zu begrenzen, so Das Geheimnis gelungener Platzierung Obervflächenund rhyth misierendem Format
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P raxis und P rojekte
Die keramische Fassadenbekleidung ümhüllt das Projekt in einem Farbverlauf von Grau bis Weiß, mit einer Textur von matt bis glänzend und erzeugt so die Anmutung einer FelsLand schaft.
Die Keramik-Oberfläche fängt das Licht ein und verändert ihr Erschei nungsbild imVerlauf des Tages.
das Credo von MVRDV. Octroi ist einladend, mit der Lebensqualität eines Dorfes, in dem die Bewohner den vorhandenen Naturraum unter verschiedenen Aspekten imWohnumfeld erleben können. Eine Besonderheit stellt der öffentliche Platz dar, den MVRDV schafft, indem es das Gebäude vom Flussufer zurückversetzt errichtet. Das Herzstück des Quartiers ist über Stufen ans lang gestreckte Ufer an gebunden und lädt mit Blick auf den angrenzenden schwimmenden Garten, den Jardin de Confluence, zum geselligen Miteinander ein. Im Dialog mit den Bestandsgebäuden, das Theatercafé Le Bacchus und die Pavillons de l‘Octroi, entsteht hier ein Ort kulturellen Lebens, der den Standort mit seiner Historie verbindet. Auch wenn an den Pavillions de l‘Octroi heute keine gleichnamige Warensteuer mehr entrichtet wird, als Gründungselement von Rennes markieren sie nun wieder den Eingang ihrer Stadt, die sich zu einer Metropole weiterentwickelt hat. Keramik als Fassa die Qualität, mit der sie entworfen und geplant wurden, um den Anforderungen ausgezeichneter Nachhaltigkeitssiegel gerecht zu werden. Die Robustheit, Langlebigkeit undWirtschaftlichkeit der Kera mikfassaden wird noch durch eine spezielle Oberflächenveredelung („Hytect“) verstärkt, die als Katalysator durch Licht eine Reaktion mit Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit auslöst undMikroorganismen, Algen, Pilze und Moose zersetzt In den Gebäuden sind Sozialwohnungen und Eigentums wohnungen, große und kleinere Wohnungen mit zwei- und dreifach Wasser, Luft und Licht als kreative Komponenten denmaterial betont in jedem Gebäude des Ilot de l‘Octroi
multifunktionale Hülle bietet verschiedene Arten von Außenräu men für die Wohnungen an: Wintergärten, Loggias, Balkone und großzügige Terrassen tragen auch funktional zur Beschattung, als Sichtschutz, Lärmschutz undWindschutz bei, den Komfort der Außen und Innenräume zu optimieren. Eine Kompetenz der hochgradig durchlässigen Gebäudehülle: Ihr Öffnungsgrad passt sich je nach Sonneneinstrahlung und Himmelsrichtung graduell an. Der bewusste Umgang mit den grünen Ressourcen und der ökologischen Begabung des Ortes sollen Vorbildfunktion haben für die gesamte Metropolregion. Eine innovative Wohnlösung in dieser privilegierten Lage mit den Bestandsbauten zu finden, braucht Orts kenntnis. MVRDV arbeiten daher eng mit den in Rennes ansässigen Architekten des Büros ALL und dem Immobilienentwickler Giboire zusammen eine Partnerschaft, von der Nathalie de Vries sagt, sie habe ermöglicht in enger Verbindung mit dem Kontext zu planen und den Bedürfnissen dieser sich schnell entwickelnden Stadt gerecht zu werden. In Rennes wird man Ilot de l’Octroi auf keinen Fall verpas sen. Bei Einbruch der Dunkelheit sind die Fassaden beleuchtet und bilden die neue nächtliche Silhouette.
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Wo die Flüsse Îlle und Villaine zusammenflie ßen gegenüber dem grünen schwimmenden Park des Jardin de la Confluence,wird das Ufer gesäumt von demWohn komplex „Ilot de l’Octroi“ ( © MVRDV).
orientierten Ausrichtungen konsequent durchmischt. Die
Nachhaltig durch Lebensqualität
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Wohnen & Speisen über den Dächern von Frankfurt
P raxis und P rojekte
Wohnen & Speisen über den Dächern von Frankfurt ZUGEGEBEN, DER FRANKFURTER MESSETURM IST EIN ORDENTLICHES STÜCK HÖHER, UND SO MANCHES BÜROGEBäUDE, DAS DAS BILD DER FRANKFURTER SKyLINE PRäGT, EBEN SO. ABER KEINES DIESER HOCHAUF RAGENDEN ARCHITEKTONISCHEN
MONUMENTE KANN MIT DER GESCHICHTE DES „HENNIGER TURMS“ MITHALTEN. UND AUCH ZUGEGEBEN: DIE GESCHICHTE DIESES BAUWERKS, UM DAS ES HIER AKTUELL GEHT, IST ERST FÜNF JAHRE „KURZ“, ABER ES ERSETZT EIN MONUMENT GLEICHEN NA MENS AN NAHEZU GLEICHER STELLE MIT IMMERHIN 57-JäHRIGER GESCHICHTE UND SOGAR EINEN REKORDHALTER, ZUMINDEST BIS 1974.
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Bis dahin war der alte „Henniger Turm“, vormals Getreidesilo der Henninger Brauerei mit Aussichtsplattform, nämlich das höchste Bauwerk Frankfurts. 2013 kam das Aus für das ehemalige Wahrzei chen des Frankfurter Stadtteils Sachsenhausen. Doch Sachsenhausen ohne Henninger Turm schien keine Option. So lässt jetzt ein neues Bauwerk an fast der gleichen Stelle auf dem ehemaligen Brauerei
Areal im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen das prägende Bild des ursprünglichen Turmbaus eindrucksvoll wiederaufleben. Die Kontur des im November 2017 fertiggestellten Wohnhochhauses ist dem ursprünglichen Gebäude mit dem markanten aufgesetztem Drehrestaurant nachempfunden. Auch in der neuen Turmspitze gibt es wieder ein Restaurant und eine Aussichtsplattform.
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Fotos: Christoph Kraneburg Köln Frankfurt, Norbert Miguletz
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P raxis und P rojekte
Sowohl öffentlichen Bereiche wie auch dieWohnungen wurden mit hochwertigen Bodenbelägen,Während dieVerkehrswege mit keramischen Fliesen belegt wurden, erhielten dieWohnungen Bodenbeläge aus Massivholz oder Zweischicht-Parkett.
Den Wohnungen begleiten Böden aus Massivholz- und Zweischicht-Parkett das luxuriöse Ambiente.
Doch statt des ursprünglichen 14 000 Tonnen Speichervolu mens für Getreide geht es in dem von den Frankfurter Architekten Meixner Schlüter Wendt geplanten Neubau individuell und exklusiv zu. Der neue Henninger Turm ist höher und breiter, vor allem aber ist er exklusiver in seiner Nutzung und Ausstattung. Was aber in keiner Weise die Assoziation „Henninger Turm“ stört. 140 Meter hoch ragt der Solitär über dem südlichen Stadtteil Sachsenhausen empor und zählt damit zu den höchsten Wohnhäusern Deutschlands. Insgesamt 40 Stockwerke hat er mit etwa 200 unterschiedlichen Wohnwelten, hochwertig bis luxuriös in der Ausstattung. Die Gesellschaft Actris Henninger Turmaus Mannheim erwarb das Areal der gleichnamigen Brauerei und realisierte Ende 2017 den neuen Wohnturm. Die Vielfalt im neuen Turm beginnt in der Sockelbebauung bei diversen Einkaufsmöglichkeiten und reicht bis zur Gastronomie, Fitnessbereichen mit Swimmingpool auf der Dachterrasse und zum neugestalteten, aufgesetzten „Fass“. Hier haben ein exklusives Restaurant, eine große Aussichtsplattform und vier Lofts von jeweils 350 Quadratmetern Fläche ihren Platz gefunden. Von der eleganten Lobby gelangen Bewohner und Gäste mit Aufzügen zu den Wohnungen oder direkt ins Panoramarestaurant „Franziska“ auf der 38. und 39. Etage. Damit nichts den Blick auf die Frankfurter Skyline behindert, ist das Restaurant mit bodentief verglasten Panoramafenstern ausgestattet. Doch auch das Interior kann sich sehen lassen: Der in Frankfurt lebende Innendesigner yacob Asmellash hat es in unaufgeregtem Luxus mit Materialien wie Marmor,Messingund Samt in Smaragdgrünund Saphirblaugestaltet. Mittelpunkt des kulinarischen Geschehens ist die offene Küche mit integriertem Tresen. Sie verbindet zwei der momentan angesagten Gastronomietrends: „Chef´s Table-Counter“ und „Rooftop- Dining“.
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Die einzelnen Gestaltungselemente sind in einer faszinierenden Kombination aus Farbe, Material und Format perfekt aufeinander sowie auf die Räumlichkeiten und ihre Nutzung abgestimmt. Das Frankfurter Unternehmen Hermitage Home & Design hat in dem Panorama Restaurant neben der Boden- und Wandgestaltung mit großflächigen Fliesen ein Highlight mit hexagonalen, in verschiedenen Goldtönen glänzenden Fliesen in der offenen Show-Küche gesetzt, das durch eine passende Beleuchtung verstärkt wird. Auch die in der eleganten Lobby verbauten Fliesen sind aus dem Hause Hermitage und setzen im Gesamtkonzept einen besonderen Akzent. Individuell geht es zu beim Wohnen. Jede Wohnung ist an ders geschnitten und mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, die anspruchsvolles Wohnen ausmachen. Wintergärten und Balkone vollenden das Wohngefühl auf höchstem Niveau, abgerundet von einem spektakulären Blick auf Frankfurts Skyline. Besonderheit bei diesem Objekt sind die betonkernaktivierten Decken, die für die Flächenheizung und –kühlung verwendet werden. Darauf wurden teils Zement- und teils Calciumsulfatestriche eingebaut. Aufgrund unterschiedlicher, aber immer zu niedriger Höhenlage der Est riche waren Ausgleichsarbeiten von 20 bis teilweise 30 mm erforderlich. DazumusstederUntergrund zurHaftungssicherstellungundVerfestigung
der teils weichen Estrichrandzonen zunächst mit einer emissionsarmen, zweikomponentigen, lösemittelfrei en Epoxidgrundierung und Feuch tesperre vorbehandelt werden.
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Bis zu seinem Abriss 2013 war der alte Henninger Turm eines der Wahrzeichen der Stadt Frankfurt. Wie ein Phönix aus der Asche ist er 2017 an fast der gleichen Stelle auf dem ehemaligen Brauerei-Areal wieder auferstanden. In seiner Form ähnelt der neue Turm dem ursprünglichen Gebäude, das Emil Lieser, ein deut scher Architekt, Hochschullehrer und nationalsozialistischer Hochschulpolitiker, 1959–1961 für die Henninger-Brauerei entwarf. Lieser lebte von 1901 bis 1990.
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MEHR SICHERHEIT BEI SANIERUNGSPROJEKTEN. Sanieren mit vorgefertigten Installationswänden und -schächten sichert den Baufortschritt, vereinfacht die Planung und sorgt für gleichbleibende Qualität auf der Baustelle.
Mehr über Sanierungsprojekte mit TECEsystem lesen Sie im Whitepaper. bauen-on-demand.de/sanierung
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Abschied vomKlischee Studentenbude
P raxis und P rojekte
Abschied vom Klischee Studentenbude STUDENTISCHES WOHNEN SEI BEENGT, UNATTRAKTIV UND VON MINDERER QUALITäT? EIN VORURTEIL, MIT DEM DER „CAMPUS WESTEND“ IN BIELEFELD GRÜNDLICH AUFRäU MEN WILL: DAS VON DER CAMPUS WESTEND GMBH, EIN JOINT VENTURE DER ORTS ANSäSSIGEN BAUTRA GMBH UND BORCHARD GROUP, NEU ERRICHTETE AREAL MIT 398 WOHNEINHEITEN FÜR 510 STUDENTEN ZEIGT, WIE MODERNES STUDENTISCHES LEBEN UND WOHNEN WEITAB VOM KLISCHEE DER STUDENTENBUDE MIT HOCHWERTIGER AUSSTATTUNG, ZEITGEMäSSEM WOHNKOMFORT UND ZU BEZAHLBAREN MIETPREISEN REALISIERT WERDEN KANN.
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Wie dieser Spagat gelingt, lässt sich auch am Beispiel sanitären Anlagen erklären. „Campus Westend“ befindet sich verkehrsgünstig gelegen inunmittelbarerNähe vonUniversität undFachhochschule im Bielefelder Westen und besteht aus sechs mehrgeschossigenGebäu den. Studierende können sich hier in schicke 1-Zimmer-Wohnungen, 2-Zimmer-Duplex-Appartements oder 4-Zimmer-WGs einmieten,
die zwischen 25 und 115 Quadratmetern Wohnfläche bieten und im Industrial Style mit Marken-Designermöbeln teilmöbliert und mit modernen Markenküchen ausgestattet sind. Die Appartements im Erdgeschoss sind mit Terrassen versehen, Wohnungen im Oberge schoss teilweise mit Balkonen, die einen attraktiven Blick auf den parkähnlichen Innenhof versprechen.
Großes Foto oben: auch an die studen tische Freizeit ist gedacht mit einem Park ähnlich gestal teten Innenhof. Kein übertrie bener Luxus, aber wohnlich adrett präsentiert sich hier als Beispiel das 1-Raum-Apparte ment.
Fotos: Bette GmbH
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P raxis und P rojekte
Die Bäder derWohnungen sind nicht groß, aber zweckmäßig ausgestattet. Das erleichtert auch die Pflege.
Vermietet werden die stylischen Wohnungen vom Immobili enmakler Engel & Völkers aus Bielefeld. In der studentengerechten Pauschalmiete sind alle Nebenkosten wie Warmwasser, Strom, Fernwärme-Heizung, Internet undHausmeister bereits enthalten. Zum Rundum-Sorglos-Paket gehören auch Transponder statt Schlüssel, die Möglichkeit Fahrradboxen und Außenstellplätze anzumieten, gemeinschaftliche Waschküchen, großflächige Rooftops sowie Coworking Spaces. Dass die Wohnungen beim Blick in die Badezimmer. In den 4-Zimmer-Wohnungen gibt es sogar gleich zwei davon. Die helle, freundliche Gestaltung mit hochwertiger Keramik, großen Fliesen in warmen Farben und vor allem einer großformatigen, Boden gleichen Duschwanne erzeugt ein Ambiente, das sich von herkömmlichen studentischenNasszellen angenehm abhebt. Wie trotz hochwertiger Ausstattung dennoch kostendeckend gebaut und günstig vermietet werden kann, lässt sich am Beispiel des Duschplatzes gut erklären. Für die über 400 Duschen haben die Entwurfsverfasser von Stopfel Architekten BDA aus Bielefeld weiße Duschwannen aus Stahl Emaille im Format 170 x 80 cm gewählt. Für die Nutzer bedeutet das viel Bewegungsfreiheit und zeitgenössisches Design unter der Dusche. Der glasierte Stahl der Duschwannen ist äußerst robust, verzeiht zumBeispiel auchNagellack, Kerzenwachs oder Haarfärbe mittel (was in der Dusche eigentlich nichts zu suchen hat) und bleibt selbst nach vielenMieterwechseln dauerhaft schön. DieDuschwanne muss also selbst bei großzügigen Renovierungsintervallen nur in Extremfällen vorzeitig ausgetauscht werden, Wertbeständigkeit spart bekanntlich auf lange Sicht Kosten, was man gern auch als Nachhaltigkeit bezeichnet. Umschon den Bauablauf budgetgerecht zu optimieren, haben Stopfel Architekten und das ausführende Unternehmen, die Friedrich Reitemeier GmbH aus Vlotho, beim Einbau der Duschwannen auf eine Installationslösungen Kosten und Ablauf optimierte Lösung gesetzt: Durch ein Ensemble, bestehend aus der Installationsbox Komfortabler Duschbereich statt studentischer Nasszelle komfortabel und großzügig angelegt sind, zeigt sich auch
„Easyconnect“, Minimum Wannenträger und Duschwanne lassen sich Planungssicherheit und Verarbeitungsgeschwindigkeit deutlich erhöhenunddabei Kosten senken. DieZeit- undKostenersparnis habe bis zu 25 Prozent betragen, so die Planer und Installateure unisono. Erreicht wird das unter fältigsten Gewerke auf dem Bau, noch viel zu selten genutzt wird. Die Installationsbox ist eine Plug-and-Play-Lösung für den sicheren Anschluss von Duschwannen (oder Badewannen). Alle notwendigen Bauteile des Ablaufs sind ab Werk vorkonfektioniert und müssen nur nochmit der Abwasserleitung verbunden werden. Anschließend wird die wasserdichte Box direkt in den Bodenaufbau eingearbeitet und normkonform in die Verbundabdichtung integriert. Eine zusätzliche Abdichtungmit Dichtband ist nicht mehr notwendig. DieDuschwanne selbst wurde mit dem „Minimum Wannenträger“ vorkonfektioniert und dann auf den Estrich aufgeklebt, eine praxisnahe und zudem schalldämmende Lösung. Wartungsfreundlich und damit kostensparend ist auch der Ablauf der Dusche. Er kann jederzeit leicht auf Undichtigkeiten überprüft werden, dazumuss lediglich die Ablaufgarnitur der Dusche abgeschraubt werden, was einen prüfenden Blick in das Innere der Installationsbox erlaubt. Sie entschärft zudem eine weitere Problem stelle vonDuschen inMietobjekten, dennHaare und Schmutz können hier nicht mehr im Ablauf oder im dahinter liegenden Rohrsegment verfangen und werden einfach mit dem Wasser weggespült. Vorfertigung wird Bad noch viel zu selten genutzt anderem durch Vorfertigung, was im Bad, einem der technisch viel
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Diese Schnitt zeichnung zeigt das System „Installati onsbox“: Der Ablauf ist fixiert in Kasten, der auf den Rohbo den platziert und an die Abwasserleitung angeschlossen wird.
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Adlerwerke erleben architektonischen Aufschwung
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Adlerwerke erleben architektonischen Aufschwung MITTEN IM ANGESAGTEN FRANKFURTER GALLUSVIERTEL IST ENDE 2021 DAS NEUBAU QUARTIER WINGS FERTIGGESTELLT WORDEN. DAS ARCHITEKTURBÜRO PLANQUADRAT ENTWARF DAFÜR ABWECHSLUNGSREICHE GEBäUDEENSEMBLES MIT INSGESAMT 239 EIN BIS VIER-ZIMMER-EIGENTUMSWOHNUNGEN, ÜBERWIEGEND MIT KOMPAKTEN WOHNFLä CHEN VON BIS ZU 99 QUADRATMETERN. ÜBER EINE BLICKACHSE SCHAUT MAN AUF DIE RESTAURIERTE FASSADE DER ADLERWERKE, DIE INSPIRATION FÜR DEN NAMEN „WINGS“.
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Nach knapp dreieinhalb Jahren Bauzeit wurde damit in der Kley erstraße eine städtebauliche Lücke geschlossen und ein lebendiger Stadtbaustein am Eingang zum Frankfurter Gallus geschaffen. Das
imposanten Fassade der historischen Adlerwerke wurden zwei großzügige Wege mit einem städtischen Platz am Kreuzungspunkt angelegt. Die Promenaden und der Platz sind öffentlich zugänglich, laden zum Verweilen ein und setzen den denkmalgeschützten Indust riebaueffektvoll inSzene. Zwei siebengeschossigeKopfbauten rahmen den Platz und markieren gleichzeitig den Quartierseingang. Betont werden sie durch kupferfarbene Brüstungen und in leuchtendem Orange gehaltenen Loggien. Die Außenfassaden desNeubaukomplexes fügen sich mit ihren Putzflächen, Klinkersockeln, vertikalen Gliederungen und fassadenbündigen Loggien harmonisch in die Gründerzeitbe bauung der Nachbarschaft ein. Modernität und Urbanität ziehen sich von der äußeren Hülle bis ins Innere und prägen anspruchsvolle Wohnkonzepte. Das Bad übernimmt als Lifestyle orientierter Wohnraum dabei ebenfalls eine zentrale Rolle. Im Konzept des Wings entschied sich das Architektur Technik, Funktionalität, Design und Ästhetik auf höchstem Niveau
neue, urbane Viertel zeigt sich von außen wie
Klassisches Erscheinungsbild mit spannender Abwechslung im Inneren
eine klassische Blockrandschließung mit markantem Kopfbau, teilt sich im Inneren jedoch in zwei Gebäudekomplexe auf, die jeweils einen Hof umschließen. Der nördliche Komplex wird größtenteils als Boardinghouse mit großzügigem, repräsentativem Foyer und farbenfrohen Balkonen genutzt. Zudem befindet sich dort eine Kita mit Außenspielbereich im ruhigen Innenhof sowie geförderter Wohnungsbau. Der südliche Komplex nimmt frei finanzierten Woh nungsbau mit unterschiedlich großen Wohnungstypen auf. Zwischen
Einladende Erweiterung der städtebaulichen Umgebung
den Baublöcken und entlang der
Fotos: Kirsten Bucher, Matthias Ibeler für TECE
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Dezente und hochwertige Ausstattung prägt das in den FarbenWeiß und Beige gehaltene Bad mit großformatigen Spiegeln, Rainsho wer-Dusche und Keramik-Fliesen
Wegen der gestalterischen Freiheiten sowie der Flexibiltät kamen anstelle der geplanten Fertig-Nasszellen industriell vorgefertigten Register und -schächte zum Einsatz.
Die Monteure der ausführenden Firma Mo dulbauservice GmbH stellten die vorgefer tigten Register auf und schlossen sie an.
Wir müssen uns stärker vom Denken und Planen in Einzelteilen verabschieden, hin zum modularen Bauen. M arkus G ruber , P rojektManaGer bei P lanquadrat
büro für hochwertigeKeramikfliesen, ausgedehnte Spiegelflächen zur optischen Vergrößerung des Badbereichs, Designer-Badewannen zum Abtau chen für entspannte Stunden und Rainshower
zu entscheiden. Damit konnten alle Anforderungen erfüllt und die Gestal tungsfreiheit der Architekten erhalten werden. Die Ansprüche an Technik,
Duschen. Der luxuriöse Charakter der Räume wird zusätzlich durch die Raumhöhe von über vier Metern unterstrichen. Zudem hatte der Bauherr den Wunsch, bei Bedarf auch noch nachträglich ein Dusch WC an das bereits vorhandene WC-Modul anschließen zu können. Die ästhetische Ausstattung wird abgerundet durch entsprechende Detail-Lösungen wie zum Beispiel die Verwendung eleganter WC Betätigungsplatten. Sie fügen sich mit ihrem besonders flachen Aufbau von nur fünf Millimetern und großzügigen Tasten in das elegante Ambiente der Sanitärräume ein. Die gestalterische Systemwände ermöglichen Freiräume und Flexibilität Vision, dieAusstattungs wünsche und die Fle xibilität für spätere Veränderungen gaben schlussendlich den Ausschlag, sich für industriell vorgefertigten Sanitärwände und -schächte undgegen die ursprünglich geplanten Fertig-Nasszellen
Funktionalität, Design und ästhetik ließen sich mit der Entschei dung für die vorgefertigten Register mit einemminimalen Aufwand erfüllen. Denn einmal geplant, lassen sich mit den vorgefertigten Sanitärwänden auch alle Anforderungen an Brandschutz, Schall schutz und Trinkwasserhygiene erfüllen. Insgesamt wurden 200 dieser Module von der ausführenden mbs Modulbauservice GmbH eingebaut. Für Dipl.-Ing Architekt Markus Gruber, verantwortlicher Projektmanager bei Planquadrat, war nicht nur die industrielle Vorfertigung der Installationswände von Bedeutung, sondern auch die Reduzierung der Schnittstellen zum Trockenbau und vor allem auch die gestalterischen Freiheiten. „Wir müssen uns stärker vom Denken und Planen in Einzelteilen verabschieden, hin zum modularen Bauen,“ so die Bilanz von Markus Gruber.
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Die Adlerwerke vorm. H. Kleyer AG waren ein deutsches Fahrzeug- und Maschinen bauunternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main, das Fahrräder, Autos, Motorräder und zuletzt bis 1998 Büromaschinen herstellte. In Verruf kamen die Adlerwerke im zweiten Weltkrieg, als sie während des Kriegs in Frankfurt Arbeitslager für Zwangsarbeiter an der Froschhäuser Straße sowie Kleyerstraße 45 und Krifteler Straße 47 unterhielten. Nach Einstellung der Produktion und Verkauf des historischen Firmensitzes wurde das Unternehmen an einen Investor verkauft. Es firmiert seit 1999 als Adler Real Estate und hat sich auf den Ankauf und die Bewirtschaftung von Wohnimmobilien ausgerichtet. Das Unternehmen ist unter dem neuen Namen weiterhin an der Frankfurter Wertpa pierbörse notiert.
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Fester Boden für Traditions-Universität
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Fester Boden für Traditions-Universität DER KAROLINUM-UNIVERSITäTSKOMPLEx ZWISCHEN DER CELETNá-STRASSE UND DEM HISTORISCHEN PRAGER OBSTMARKT BESTEHT AUS VERSCHIEDENEN, MITEI NANDER VERBUNDENEN HISTORISCHEN GEBäUDEN. NEBEN DEM REKTORAT BE FINDEN SICH HIER ZUM BEISPIEL VERSCHIEDENE FACHBEREICHE DER PHILOSOPHI SCHEN FAKULTäT.
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Schmuckelement und Blickfang im Ein gangsbereich im einfarbigen Bodenbe lag ist das aus keramischen Fliesen mitWasserstrahltechnik geschittene Universitätswappen, rechts die Original-Vorlage.
Die Flure des Rektorats und des Unterrichts trakts wurden im Jahr 2021umfangreich saniert. Das betraf nicht zuletzt die Fußböden in den historisch einzigartigen und gleichzeitig stark beanspruchten Räumen. Das markantes te Element dieser neuen Oberflächen ist ohne Zweifel das Logo der Karlsuniversität, das aufwändig mit Hilfe von Wasserstrahltechnik aus den Keramikfliesen geschnitten wurde. Bei der Auswahl der Materialien für den Bildungs bereich war es notwendig, nicht allein ästhetische Aspekte, sondern vor allem technische Parameter zu beachten. Viele davon sind in Normen und Richtlinien geregelt. Sie müssen äußerst widerstandsfähig, leicht zu reinigen, nicht brennbar, selbstverständlich sicher und darüber hinaus rutschfest sein. Die für die Karlsuniversität ausgewählten unglasierten Feinsteinzeugfliesen eignen sich für Räume mit hoherNutzungsfrequenz vonHundertenoder vielleicht sogar Tausenden von Menschen, und das jeden Tag. Ihre hohe Verschleißfestigkeit sorgt dafür, dass sich die Oberfläche
Fotos: Rako
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Photovoltaikanlage für nachhaltige Stromerzeugung
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Die zumTeil sehr weitläufigenVerkehrsflächen der Fakultät sind in einem unaufdringlichen Cotoo ähnlichen Farbton gefliest, gelegentlich duch farbige Einleger unterbrochen.
des keramischen Materials auch nach intensivem und langjährigem Gebrauchnicht verändert, was ein entscheidender Vorteil vonKeramik im Vergleich zu vielen anderen Bodenbelägen ist. Die Sanierung umfasste die Fußböden in allen Gebäuden des Karolinums von Celetná bis zum Prager Obstmarkt (Ovocný trh). Insgesamt wurden ca. 3 500 m 2 Fliesen verlegt. Dass für ein solches Prestigeprojekt nur nationale Produkte zum Einsatz kommen sollten, war für die Bauherren selbstverständlich. So wurden für alle Oberflächen unglasierte Feinsteinzeugfliesen des tschechischen Fliesenherstellers Rako eingebaut, und zwar aus der Serie „Taurus“ im Format 15 x 15 cm in den Farben „Taurus Granit“ und „Taurus Color“ sowie im Format 10 x 10 cm in Braun- und Grautönen. Der absolute Hingucker der in einem Durchmesser von zwei Metern. Es empfängt die Besucher im Eingangsbereich der Universität in der Celetná 20. Die Idee, das große und auffällige Logo in den Boden einzulassen, kam vom Auftraggeber selbst. Der Fliesenhersteller hat es anschließend mit Hilfe von Wasserstrahl-Schneidetechnik maßangefertigt. Die bisher üblicherweise zur Formatbearbeitung der Fliesen verwendete Wasserstrahl-Technologie ermöglichte es, die außergewöhnliche Originalgetreues Uni-Logo dank Wasserstrahltechnik neuen Fliesenböden ist aber ohne Zweifel das Logoder Karlsuniversität
Idee in das Projekt einzubringen. Dank der Langlebigkeit von Keramikfliesen wird das Logo über die kommenden Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinaus Bestand haben. Das Logo der Karlsuniversität wurde im Rako-Werk in Horní Bríza gefertigt. Es dauerte etwa 20 Stunden, es auf einer CNC Maschine einzustellen, das Schneiden selbst weitere 22 Stunden. Die fertigen Fliesenwurden anschließend auf Netz geklebt geliefert, was eine einfache und exakte Verlegung ermöglichte.
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photovoltaikanlage für nachhaltige stromerzeugung Größere Unabhängigkeit bei möglichen Energieengpässen, hohe CO 2 -Einsparungen verspricht sich Bauchemie-Hersteller Ardex von der am Hauptsitz in Witten 3 200 Quadratmeter großen Photovoltaik-Anlage. Sie ist Teil einer weltweiten Nachhaltigkeits Initiative, in die das Unternehmen rund 3 Millionen Euro investiert. Installiert wurde die PV-Anlage auf den Dächern des 2020 neu eröffneten Logistikzentrums (Hochregallager, Warenausgang und angrenzende Gebäude) und von Werk 1. Sie ergänzt die bestehende kleinere Anlage von 2017 auf dem Dach des Forschungs- und Entwicklungszentrums und erhöht die Stromerzeugung aus Sonnenenergie um ein Vielfaches. „Wir rechnen mit mehr als 570 000 kWh Ertrag, was ungefähr dem Verbrauch von 160 Haushalten entspricht“, sagt Dr. Hubert Motzet, technischer Geschäftsführer. Im ersten Quartal 2023 soll der Ausbau weitergehen: „Dann bestücken wir auch Werk 2 mit Solar-Panels auf einer Fläche von rund 1 750 Quadratmetern.“
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Legendäres Hotel mit prominenter Vergangenheit
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Legendäres Hotel mit prominenter Vergangenheit
WER IM HERZEN DES „FRANZÖSISCHEN ROMS“, WIE NîMES AUF GRUND SEINER ZAHLREICHEN UND GUT ERHALTENEN BAUTEN AUS DER RÖMISCHEN ZEIT GENANNT WIRD, LäSSIG-LUxURIÖS NäCHTIGEN MÖCHTE, DÜRFTE IM HOTELS L’IMPERATOR VOLL AUF SEINE KOSTEN KOMMEN. U
Und nicht nur das. Nur einen Steinwurf vom Maison Carrée, dem Jardin de la Fontaine oder der berühmten römische Arena entfernt atmet man prominente Luft: Ernest Hemingway, Pablo Picasso, Salvador Dalí, Ava Gardner und El Cordobe haben hier ihre Spuren hinterlassen. Das Hotelgebäude, das in den 1920er Jahren im Stil des Art déco errichtet wurde, präsentiert sich heute nach einer rund20-monatiger Renovierung in neuem Glanz, denn es wurde vonder Centaurus-Gruppe undderenBoutique-Hotelmarke Maison Albar Hotels zu neuem Leben erweckt. Umgestaltet wurde es von Mar celo Joulia, einem französisch-argentinischen Architekten, in Zusammenarbeit
Fotos: Toto, Hotel L‘Imperator
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Kennzeichen von Komfort und Hygiene in den Gästebädern sind die Dusch-WCs,
Mit zeitgemäßen Mitteln hat das Designbüro die glorreicheVergangenheit dieses Gebäudes wieder aufleben lassen und ihm seinen ganzen Art-Deco-Charme zurückgegeben, ohne dass die Gäste auf exklusiven Komfort verzichten müssen. Das gilt insbesondere für die Bäder. Foto unten zeigt den Gebäudekomplex mit dem großen Garten aus der Vogelpersektive.
mit dem Architektur- und Designbüro Atelier COS aus Paris zu einem exquisiten Fünf-Sterne-Hotel, das einen außergewöhnlichen Aufenthalt verspricht unddenCharmeder südfranzösischen Lebensart versprüht. Marcelo Joulia hat es geschafft, mit zeitgemäßen Mitteln die glorreiche Vergangenheit dieses Gebäudes wieder aufleben zu lassen, und ihm seinen ganzen Art-Deco-Charme zurückzugeben, von den Zimmern (Holz, Marmor, Gesteine, Blau und Grün im Stil der 1930er Jahre) bis hin zur geschmackvollen Terrasse. Hinter den Türen des berühmtesten Hotels der Stadt verbirgt sich eine lässig-luxuriöse Welt mit 53 Zimmer, acht Privathäuser und einem prächtigen über 1 000 qm großen Garten. Das Hotel bietet mitten in Nîmes Ruhe und absolute Privat sphäre, die natürlich bis in die Bäder reicht, die der Architekt Marcelo Joulia mit beigefarbenen Natursteinen, Messing und Marmor ge staltete. Und umdemKomfort-Standard dieses geschichtsträchtigen Nobel-Etablissements Rechnung zu tragen, wurden alle Bäder mit einem Dusch-WC des japanischen Herstellers Toto ausgestattet,
der seine Dusch-WCs „Washlets“ nennt. Entscheidungskriterium für die Betreiber des Imperator, die Familie Albar war dem Bekunden nach neben dem Komfort auch das Design und die Hygiene. Auch die Assoziation zum hohen Niveau der japanischen Badkultur hat eine Rolle gespielt.
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