Magazin 50,2 6-2022

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Elektromobilität

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50,2 Magazin | 06.2022

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Dienstwagen privat laden Elektroautos gewinnen auch als Dienstwagen an Bedeutung und es bietet viele Vorteile, wenn die Nutzer:innen sie privat laden können. Mit dem Charge Repay Service bietet die Phoenix Contact Smart Business GmbH eine automatisierte Lösung für die verbrauchsgerechte Abrechnung an.

Wenn die Wallbox mindestens die Version 1.6 des Open Charge Point Protocols (OCPP) mit einer speziellen Security-Implementie rung unterstützt, kann sie sich direkt mit der Plattform verbinden. Proficloud.io bie tet wiederum eine Schnittstelle zu ERP-Sys temen, zum Beispiel SAP S/4HANA. Es wird keine weitere Hardware benötigt. Alternativ kommt ein Gateway zum Einsatz, das die Ladedaten per Kabel oder WLAN empfängt und weitergibt. „Sobald das Elektroauto an einer priva ten Wallbox lädt, erlaubt die Cloud-Lösung das Tracken der einzelnen Ladevorgänge“, erklärt Robert Bieber. „Anschließend mar kiert der Mitarbeiter respektive die Mit arbeiterin die Ladung des Dienstwagens in der entsprechenden Software, sodass die Applikation alle relevanten Abrechnungs daten erkennt. Kein weiterer Transaktionsaufwand Im Fuhrparkmanagement können sämt liche unternehmensbezogenen Ladungen eingesehen und die KPI-Daten (Key Per formance Indicator) des jeweiligen Be schäftigten extrahiert werden. „Auf diese Weise hat das Managementteam immer im Blick, wieviel Strom geladen und wie viel CO2 durch die gesamte E-Flotte er zeugt wurde“, ergänzt Robert Bieber. Für den Abrechnungszeitraum werden die ent sprechenden Daten gesichtet und die Zah lungen freigegeben. Die notwendigen In formationen fließen über eine Schnittstelle unmittelbar an die Abrechnungsstelle. Diese löst danach die Erstattung aus, bei spielsweise über die Gehaltszahlung. Der Erstattungsbetrag integriert sich somit in den üblichen Zahlungslauf, sodass kein wei terer Transaktionsaufwand entsteht. Mög lich sei ferner die Rückvergütung über einen Zahlungsdienstleister. Über den Charge Re pay Service füge sich somit das Laden von Dienstwagen an der privaten Wallbox naht los in vorhandene Businessprozesse ein. Und davon – so Robert Bieber – profitieren alle Beteiligten. (pq) www.phoenixcontact.com

Dienstleister für SaaS-Lösungen Die Phoenix Contact Smart Business GmbH ist das Kompetenzzentrum von Phoenix Contact für Cloud Services und Data Analytics. Ein wachsendes Team in Bad Pyrmont und Berlin entwickelt standardisierte und skalierbare Software-as-a-Service-Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen. Mit der Kombination aus Hard- und Soft warelösungen positioniert sich Phoenix Contact damit als Komplettanbieter.

Contact Smart Business GmbH. „In der Praxis erhalten die Beschäftigten oft Lade karten oder eine App zum ‚Betanken‘ an öf fentlichen Ladepunkten“, berichtet der Ma nager des Kompetenzzentrums für Cloud Services und Data Analytics. Allerdings sei der Strom dort für den Arbeitgeber am teu ersten: Bei einer Fahrleistung von 23.500 Kilometern im Jahr, einem Verbrauch von 25 kWh pro 100 Kilometer und einem Tarif von 0,79 Cent/kWh koste das rein öffentli che Laden den Arbeitgeber circa 377,- Euro pro Monat. Zudem kann sich die Nutzung öf fentlicher Ladesäulen bisweilen als zeitauf wendig und wenig komfortabel gestalten, so dass diese Lösung vermutlich auch bei der Belegschaft nicht zu den Favoriten zählt. Deutlich naheliegender ist es, Dienst fahrzeuge an der privaten Wallbox zu laden und das geschieht auch sehr häufig: „Etwa 80 Prozent aller Ladevorgänge finden am Arbeitsplatz und zu Hause statt – eben dort, wo das Fahrzeug am längsten steht“, sagt Robert Bieber. Angesichts vergleichs weise günstiger Haushaltsstromtarife wäre das auch aus der wirtschaftlichen Sicht des Unternehmens ideal und einige Arbeitge ber bezuschussen daher bereits die Instal lation einer Wandladestation am Wohnort. Für die Erstattung des Ladestroms kann der Arbeitgeber dann eine steuer- und bei tragsfreie Pauschale nutzen, die für BEV Dienstwagen mit zusätzlicher betrieblicher Lademöglichkeit aktuell bei 30 Euro pro Monat liegt. Diese Summe deckt allerdings oftmals die Kosten für den benötigten La destrom nicht ab – vor allem, wenn mit dem Dienstwagen regelmäßig längere Stre

Robert Bieber, gibt aber zu bedenken, dass solche manuellen Prozesse naturgemäßmit Mehraufwand für den Fahrer, die Abrech nungsstelle und das Fuhrparkmanagement verbunden sind. Charge Repay Service Mit dem Charge Repay Service hat die Phoenix Contact Smart Business GmbH eine End-to-End-Lösung für die automa tisierte Erfassung, Abrechnung und Do kumentation aller privaten Ladevorgänge entwickelt – nach Angaben des Unterneh mens einsetzbar an allen handelsüblichen Wallboxen, die mit einem MID-fähigen (Measuring Instruments Directive) Ener giezähler ausgestattet sind. Grundlage ist eine direkte Datenverbin dung zwischen der Wallbox und der Unter nehmens-IT, die über die unternehmens eigene IoT-Plattform Proficloud.io erfolgt.

schnell bezahlt – so Robert Bieber: „Laden die Mitarbeitenden das Elektroauto min destens zu 50 Prozent an der heimischen Wallbox, spart der Arbeitgeber bei einer exakten Abrechnung bis zu 30 Prozent Stromkosten ein.“ ImPrinzip sind dazu drei wesentliche An forderungen zu erfüllen: Die Strommenge an der Wallbox muss exakt erfasst werden. Zudem muss das genutzte System in der Lage sein, zwischen dienstlichen und priva ten Ladevorgängen zu unterscheiden, denn häufig erfolgt das Laden des Privatwagens ebenfalls an der Wallbox. Schließlich ist si cherzustellen, dass die relevanten Daten direkt an das Abrechnungssystem des Un ternehmens übertragen oder auf anderem Weg verfügbar gemacht werden. „Das kann auch durch den Upload oder Ausdruck ei nes Reports oder den Versand eines Fotos mit dem Zählerstand geschehen“, erklärt

Funktionsumfang des Charge Repay Service

Foto: Herr Loeffler / shutterstock.com

V ersorger und Stadtwerke gehörten zu den ersten Unternehmen, die ihre Dienstwagenflotten elektri fizierten, doch inzwischen sind Elektro autos in allen Branchen konkurrenzfähig gegenüber Pkw mit Verbrennungsmotor. Laut VDA sind inzwischen über 40 Prozent der neu zugelassenen Firmenwagen bat terieelektrische Autos (BEV) oder Plug-in Hybridfahrzeuge (PHEV) – Tendenz stark steigend. Beim Kostenvergleich zwischen den Antriebsarten geben die Subventio nen für die Anschaffung von Elektroautos und betrieblicher Ladeinfrastruktur sowie die geringeren Wartungs- und Reparatur kosten immer öfter den Ausschlag für den

Umstieg. Zudem sorgt die betriebliche Nutzung von Elektrofahrzeugen für Image gewinne sowie das schnellere Erreichen der Nachhaltigkeitsziele. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nehmen das Angebot zu meist gerne an. Öffentlich oder privat laden? Wenn die Beschäftigten allerdings außer halb des Betriebs laden und den Ladestrom beim Arbeitgeber abrechnen wollen, se hen sich die Arbeitgeber mit komplexen steuer- und abgabenrechtlichen Regelun gen konfrontiert. Oft entscheide man sich für die auf den ersten Blick einfachste Lö sung, weiß Robert Bieber von der Phoenix

cken zurückgelegt werden. Einsparpotenzial von bis zu 30 Prozent

Die Alternative ist eine verbrauchsgerechte Vergütung des privaten Ladestroms für den Dienstwagen. Das erscheine auf den ersten Blick umständlich, mache sich aber

(Grafik: PHOENIX CONTACT Deutschland GmbH)

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