Magazin_SKS-1-2023

Renovierung der Vergangenheit für die Zukunft

T echnik und S ysteme

bei der Serienproduktion von Fahrzeugen mit Aluminium-Karosserie erinnern. Die stählerne Tragkonstruktion ist wohl dem Space Frame des Audi A8 nachempfunden. Im Inneren des 100 Meter langen und 18 Meter hohen Gebäudes wiederum befinden sich drei Etagen, die in ovaler Form gestaltet sind, die den Eindruck von Bewegung erwecken sollen. Objekt: Audi AG – Parkhaus PH01, 74172 Neckarsulm Architektur: BM+P Architekten, 40215 Düsseldorf Planer: RPB Rückert GmbH, Planer und Berater im Bauwesen, 74076 Heilbronn Metallbauer: Metallbau Perger GmbH & Co.KG, 74076 Heilbronn Entwässerungstechnik: Aschl (1A Edelstahl GmbH) Der Standort Neckarsulm hat sich von einem Werk für Strickmaschinen zu einer modernen Automobilproduktion entwickelt. Die Audi AG ist eines der größten Unternehmen in Baden-Württemberg mit mehr als 15 000 Mitarbeitenden. Seit Ende 2020 wird hier für die ganz eiligen unter uns auch der vollelektrische „Audi e-tron GT“ produziert, der mit 475 kW in 4 Sekunden von 0 auf 100 stürmt. Um beim Herstellungs prozess Energie zu sparen, soll das Audi-Werk Neckarsulm zudem bis 2025 CO2-neutral werden.

werden und das Wasser direkt in die Parkdeckrinne fließt und ver dunsten kann. So ist das bei Regen oder Schnee anfallende Wasser schnell verschwunden und kann nicht in den Bodenaufbau sickern und Schäden verursachen. Durch die Ausführung in Edelstahl V4A ist die Rinne korrosionsfrei und somit beständig gegen Wasser und Streusalz. Schrauben an der Abdeckung sichern die Parkdeckrinne gegen Verrutschen, unbefugtes Manipulieren sowie Diebstahl. Das Audi Forum Neckarsulm ist das Tor zu einer großen Marke. Allein die außergewöhnliche Architektur, die Gastronomie, das ansprechende Ambiente und eine professionelle Betreuung sollten schon genug starke Eindrücke hinterlassen. Wäre da nicht auch die Audi-Markenausstellung, die dieHerzen von Technik-Freaks höherschlagen lässt. Die Ausstellung im zweiten Obergeschoss präsentiert Hingucker aus mehr als 100 Jahren Auto-Geschichte sowie die neuesten Modelle mit den charakteristischen vier inein ander verschlungenen Ringen, die 1932 den Zusammenschluss der vier sächsischen Unternehmen Audi, Horch, DWK und Wanderer symbolisierten. Die langgestreckte Konstruktion des Audi Forum Neckarsulm aus Glas, Stahl und Aluminium wurde vom Düsseldorfer Architek tenbüro Beucker Maschlanka und Partner (BM+P) entworfen. Das Gebäude ist so konzipiert, dass sich die Glasfront zur Stadt hin öffnet. Die Aluminiumfassade soll dabei an die Rolle der Audi AG

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Renovierung der Vergangenheit für die Zukunft

Erstmals seit 500 Jahren wird ein Großteil der Alten Prokuratien (Procuratie Vecchie) am Markus platz in Venedig der Öffentlich keit zugänglich gemacht. Ziel ist, den berühmten Bau stärker mit der Stadt und ihren Besuchern zu verbinden.

D afür wurde der Prokuratien-Palast zuvor fünf Jahren lang re stauriert. Drei miteinander verbundene Gebäude umrahmen den Markusplatz in Venedig, die sogenannten Prokuratien. Im Norden befinden sich die Alten Prokuratien (Procuratie Vecchie), im Westen der napoleonische Flügel und im Süden die Neuen Prokuratien (Procuratie Nuove). Sie dienten den Prokuratoren von Sankt Markus als

Nutzfläche neu definiert. Beteiligt waren die Versicherungsgesellschaft Generali Gruppe als Eigentümerin des Gebäudes, David Chipperfield Architects und das Generalunternehmen RDE Sacaim SpA (Venedig). Bei den Restaurierungsarbeiten wurden einige der traditionellen venezianischen Handwerkstechniken eingesetzt, wie unter anderen Terrazzo an den Bögen, Pastellone-Fußböden, Tünche auf den Ziegel

Oberflächen,Marmorinoundvenezianischer Putz. Eine besonders aufwändige Arbeit war die erdbebensichere Nachrüstung und die Anpassung der Tragfähigkeit, was mit Hilfe von Spezialschrauben, Metallverbindungen sowie die sichere Verteilung der Lasten und Kräfte ermöglicht wurde. Alte Befestigungen, wieHolzstifteundNietverbindungen, wurden mit modernen Befestigungslösungen wie Schwerlastbefestigungen der deutschen Fischerwerke ersetzt.

Wohn- und Arbeitsstätte. Diese städtischen Beamten hatten in der Markusrepublik nach den Dogen (Staatsoberhäuptern) die höchstrangigste Position inne. Die Alten Prokuratien wurden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter dem Dogen Andrea Gritti errichtet. Nach 500 Jahren wurde der 152 m lange, dreistöckige Bau mit seiner durch Arkaden und Friesen gegliederten Fassade nun in einemumfangreichen Projekt restauriert. Dabei wurden innen 12 000 m²

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Fotos: Fischerwerke

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